Wer Aufmerksamkeit erregen will, muss den Markt mit außergewöhnlichen Marketing-Aktionen erobern. Gerade im heiß umkämpften Kreditmarkt, gilt, dass wer entsprechende Kredit-Aktionen in die breite Öffentlichkeit kommuniziert, sich entsprechender Aufmerksamkeit gewiss sein kann. Und der daraus resultierende Kampf der Kreditportale, der mit dem mittlerweile allseits bekannten Negativzins -Kredit begann, nimmt offensichtlich immer absurder erscheinende Ausmaße an.
Allein die Zinsentwicklung bei den sogenannten Negativ-Zinsen erlaubt eine solche Titulierung des „Absurden“. Denn nachdem sich die großen Plattformen für Kreditvergleiche in den vergangenen Monaten mit immer höheren Negativzinsen überboten und so um die Gunst der Kunden buhlten, sticht nun abermals eins jener Portale mit einem neuen Kreditangebot hervor. Das neue Angebot hat eine, dabei durchaus verlockenden Titulierung - „Günstiger-Geht-Nicht-Garantie“ – was im Grunde nichts anderes bedeutet als das Kunden bei eben jenem Portal für Kreditvergleiche „garantiert“ den günstigsten Onlinekredit finden – ohne Wenn und Aber.
“Günstiger geht nicht Garantie“ – bedeutet eigentlich was genau?
Die Frage: Wie sieht diese „günstigste Kredit Garantie“ aus? Wenn das günstigste über das Kreditvergleichsportal gefundene Kreditangebot nicht günstiger sein sollte als ein vergleichbares Ratenkredit Angebot einer Bank, erhalten Kunden bei gleichzeitigem Vertragsabschluss über das Vergleichsportal eine Einmalzahlung. Heißt im Klartext: Ist ein über die Online-Plattform verfügbares Kreditangebot teurer als bei irgendeinem in Deutschland ansässigen Geldinstitut, erhalten Kunden eine Einmalzahlung als Ausgleich. Klingt nach erneutem Geldgeschenk? Ist es im Grunde auch.
Wer bei seiner Suche nach dem günstigsten Kredit in solch eine Situation kommt, muss im ersten Schritt das günstigere Referenzangebot der Bank samt der Vertragsunterlagen bei der Kreditvergleichsplattform einreichen. Anschließend prüft das Kreditportal das Referenzangebot des Geldinstituts. Kommt die Plattform dabei zum gleichen Schluss wie der Kredit-Interessent, muss der günstigste, für den Kreditnehmer verfügbare Kredit auf der Plattform abgeschlossen werden.
So wird die Gutschrift der Kredit-Garantie berechnet
Ist all das erledigt und die Widerrufsfrist von 14 Tagen abgelaufen, überweist die Plattform die Einmalzahlung auf Ihr Bankkonto. Dabei berechnet sich die Höhe der Einmalzahlung wie folgt:
Erstattet wird die Differenz zwischen den Zinskosten des günstigsten für den Kreditnehmer verfügbare Angebot für ein Darlehen und den Zinskosten des Referenzangebots, dessen Effektivjahreszins das Kreditportal um 0,1 Prozentpunkte unterbietet.
Sinn und Zweck dieser Kredit-Aktion?
Wie bereits eingangs erwähnt handelt es sich hierbei vor allem, um eine Marketing-Aktion, die einen bestimmten „Effekt“ bei den Verbrauchern bewirken soll. Womit man bei dem Portal auch recht offen umgeht, wie ein Statement der Geschäftsführung klar zum Ausdruck bringt:
„Wir wollen besonders diejenigen erreichen, die traditionell nur zu einer Bank gehen und dadurch in aller Regel zu viel für ihren Kredit zahlen. Sie sollen merken, dass sich ein Kreditvergleich in jedem Fall lohnt. [...]“,
Jedoch gibt es bereits kurz nach der Veröffentlichung des neuen Kreditangebotes mit Bestpreis-Garantie die ersten kritischen Stimme, die erwartungsgemäß aus den Reihen des Verbraucherschutzes kommen. So ist für Kay Görner, Marktwächter Finanzen bei der Verbraucherzentrale Sachsen, klar: „Auch das neueste Angebot ist eine klassische Marketingaktion. Es geht um die Akquise von Neukunden, die dann möglichst weitere Produkte abschließen. Die tatsächliche Ersparnis durch das Angebot ist gering. Zudem bleibt es ein Kredit, der zurückgezahlt werden muss.“
Es bleibt abzuwarten, ob das neue Kreditangebot so angenommen wird. Für die entsprechende Aufmerksamkeit hat es zumindest in zahlreichen Online-Medien schonmal gesorgt.
Redakteur: Markus Gildemeister
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